Die Asiatische Infrastruktur-Investmentbank (AIIB) wird vorerst keine großen Kohle- und keine Atomkraftwerke finanzieren.
„Wir haben uns darauf verständigt, dass wir nicht in die Energieerzeugung investieren, bevor wir für diesen Sektor eine gemeinsame Strategie festgelegt haben“, sagte Joachim von Amsberg dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Amsberg ist Vizepräsident der AIIB: „Wir bereiten keine Projekte dieser Art vor.“ Die von China initiierte und von Deutschland mitfinanzierte AIIB tritt am Wochenende zu ihrer ersten Jahrestagung zusammen und wird ihre ersten Projekte verkünden.
Umweltschützer befürchten, die Entwicklungsbank werde fragwürdige Großinvestitionen wie Kernkraftwerke vorantreiben. Das aber sei nicht der Fall, so Amsberg: „Vor allem die europäischen Mitgliedstaaten haben sich bei den Gründungsverhandlungen besonders dafür eingesetzt, dass die AIIB den höchsten Umwelt- und Sozialstandards folgt. Darüber gab es Übereinstimmung.“
Mit einem Kapital von 100 Milliarden Dollar ist die AIIB die jüngste und eine der größten Entwicklungsbanken der Welt. Sie zählt 57 Mitgliedstaaten und wird vor allem Infrastrukturprojekte in Asien finanzieren. China ist mit etwa 30 Prozent der wichtigste, Deutschland mit 4,6 Prozent der viertgrößte Anteilseigner.
Die Bank hat inzwischen in den ersten sechs Monaten ihres Bestehens vier Projekte in Bangladesh, Indonesien, Pakistan und Tadschikistan im Bereich von Energie, Verkehr und urbaner Entwicklung mit 509 Millionen US $ unterstützt. Dabei sind die Asiatische Entwicklungsbank (ADB), die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und die Weltbank Kofinanzierungspartner bei dreien der vier Kredite.
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