Evaneos nennt sich selbst der führende Anbieter für maßgeschneiderte Individualreisen. Wir haben bei Annika Lucien, Country Managerin DACH bei Evaneos, nachgefragt, wie es um die Nachhaltigkeit bei dem französischen Veranstalter aussieht.
Was sind die wichtigsten Alleinstellungsmerkmale des Evaneos Konzeptes?
Evaneos ist der führende Marktplatz für maßgeschneiderte Individualreisen weltweit. Wir bringen Reisende in direkten Kontakt mit deutschsprachigen Experten im Reiseland. Diese planen dann zusammen mit dem Urlauber die Rundreise. Dank der lokalen Expertise unserer Agenten erleben unsere Kunden ihr Reiseland auf eine einzigartige und authentische Art und Weise.
In Ihrem Leitbild steht: Die Vielfältigkeit ist der Reichtum unseres Planeten: Es ist unsere Aufgabe, diese Vielfältigkeit aufzuzeigen und sie durch einen nachhaltigen Tourismus zu schützen. Wie konkret setzen Sie das um?
Das Thema Nachhaltigkeit liegt uns nicht nur am Herzen, sondern ist einer der Grundgedanken von Evaneos. Schon alleine unser Konzept basiert auf der Idee, das Urlaubsbudget des Kunden direkt ins Reiseland zu bringen, damit die lokale Wirtschaft anzukurbeln und Beschäftigung vor Ort zu schaffen. Laut einer unabhängigen Studie bleiben bei Buchungen über Evaneos 73 von 100 Euro im Reiseland, über klassische Reisebüros oder Tour-Operator erreichen nur 10 bis 40 Euro die Destination. Was die lokale Beschäftigung angeht: 74 Prozent aller Experten stammen direkt aus der jeweiligen Destination. Durchschnittlich werden dank Evaneos pro Agentur 1,8 neue Arbeitsplätze geschaffen. Innerhalb unserer Experten-Community gibt es jede Menge Beispiele wie aus einem Einmannbetrieb ein florierendes Touristik-Unternehmen geworden ist.
Was versteht man bei Ihnen unter dem Begriff Nachhaltigkeit? Und wie gehen Sie zum Beispiel mit dem Thema Anreise um, wenn es um das Beförderungsmittel Flugzeug geht, das bekanntermaßen ja ein CO2-Killer ist?
Bei Evaneos versuchen wir auf ganzer Linie nachhaltig zu leben, nicht nur zu reisen. Das beginnt schon bei uns im Büro: Wir trennen unseren Müll, konsumieren Obst von Biobauern der Region, versuchen soweit wie möglich auf Papierdrucke zu verzichten. Wir gehen behutsam mit Energie um, Lichter, Heizung, PCs etc werden nachts und am Wochenende ganz ausgeschaltet. Eine Kollegin kümmert sich aktiv um das Thema und treibt Projekte, Initiativen und Studien voran.
Der CO2-Ausstoß bei Flugreisen ist natürlich ein brisantes Thema, wenn man von Nachhaltigkeit im Tourismus spricht. Leider kann man bei vielen Reisezielen nicht auf das Flugzeug verzichten. Wir denken aber darüber nach, unsere Kunden aktiv aufzufordern, ihren Flug durch Spenden für zertifizierte Klimaschutzprojekte zu kompensieren.
Welche Kriterien müssen Ihre lokalen Reiseagenturen erfüllen und sind diese in irgendeiner Form zertifiziert?
Bei der Auswahl unserer Agenturen achten wir darauf, dass diese nachhaltig arbeiten. Dies geschieht zum Beispiel durch Partnerschaften mit lokalen Unterkünften oder Guides. 35 Prozent unserer Partneragenturen engagieren sich außerdem für wohltätige Organisationen oder Vereine, zum Beispiel unterstützen sie den Bau von Schulen, Kinderheimen oder den Wiederaufbau von durch Klimakatastrophen zerstörten Gebieten. Unsere Reisenden haben die Möglichkeit, diese Projekte vor Ort zu besuchen und sich ein persönliches Bild zu machen.
Welche Kriterien liegen der Auswahl der Hotels und anderer Unterkünfte zugrunde?
Wir wählen die Hotels und Unterkünfte nicht selbst aus. Die Reiseplanung überlassen wir den Experten vor Ort. Es ist uns allerdings wichtig, dass für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei ist. Immer mehr Reisende wollen bei Einheimischen übernachten, um mehr von Land und Leuten kennenzulernen. Auch Unterkünfte wie Jurten oder ausgefallene Eco-Lodges liegen im Trend.
Wie sieht der Tourismus der Zukunft im Jahr 2030 aus?
Was die Trends der Konsumenten angeht, wird die Nachfrage nach echten, persönlichen Erfahrungen weiter steigen. Einfach mal offline sein und der vernetzten Welt entfliehen, das ist der Luxus der Zukunft. Individualität und Authentizität sind daher nicht mehr wegzudenken.
Auch die Sharing-Economy wird sich stark weiterentwickeln und den Tourismus direkt beeinflussen. Man muss nicht mehr alles selbst besitzen, sondern profitiert vom Eigentum anderer. Auto- bzw. Haus-Sharing sind bereits heute gängige Modelle.
Das Thema Nachhaltigkeit wird zweifelsohne eine tragende Rolle spielen. Zukünftige Reisende werden noch mehr Wert auf nachhaltige Produkte und Dienstleistungen legen, Touristikunternehmen, die diesen Weg bisher noch nicht gewählt haben müssen daher schnell umdenken, wenn sie bis 2030 am Ball bleiben wollen.