Die deutschen Kohlekraftwerke stoßen nach Analysen des Bundesumweltministeriums über sechs Tonnen Quecksilber aus, zwei Drittel der in Deutschland emittierten Gesamtmenge.
Braunkohlekraftwerke nehmen mit bis zu 17,5 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft die Spitzenposition ein. Das ist viermal mehr, als zukünftig in den USA erlaubt sein sollen. Dort wurden sehr viel strengere Grenzwerte als in Deutschland erlassen. Hierüber berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner neuesten Ausgabe.
Dies geht aus einer Antwort des von Barbara Hendricks (SPD) geführten Ministeriums an die Grünen- Abgeordnete Annalena Baerbock hervor. Gemessen wird in Deutschland lediglich die Emission von sechs Stein- und drei Braunkohlemeilern, die als Referenzkraftwerke dienen.
Ob die Kraftwerke technisch so weit verbessert werden könnten, um die Belastung spürbar zu senken, könne „gegenwärtig nicht beurteilt werden“, muss das Ministerium zugeben. Jedoch sei die Konzentration von Quecksilber in Fischen „dauerhaft und flächendeckend überschritten“, so das Bundesministerium.
Das hätten Untersuchungen in den Flussgebieten Elbe, Rhein und Donau ergeben. Die Grünen-Umweltexpertin Baerbock fordert: „Die Bundesregierung darf die gesundheitlichen Folgen der massiven Quecksilberemissionen nicht länger zugunsten der Kohleverstromung ignorieren.“