Vier von fünf Deutschen trennen ihren Müll nicht immer richtig. 38 Prozent der Befragten haben dabei noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Sky Deutschland und dem National Geographic Channel.
Hintergrund der Studie ist die große Sky Sonderprogrammierung „Dok.tober“, im Rahmen derer auf zehn Sendern täglich vom 1. bis 31. Oktober jeweils um 22.00 Uhr spannende Dokumentationen und Reportagen zum Thema Nachhaltigkeit gezeigt werden. Wie die Deutschen zu dem Thema stehen, hat die Forsa-Umfrage untersucht.
Was ist den Deutschen der Umweltschutz wert?
Für die nachhaltige Behandlung von Ökosystemen ist in der Bundesrepublik bereits ein Bewusstsein vorhanden, die Einstellungen unterscheiden sich aber deutlich. 36 Prozent der Befragten geben an, nicht an Naturschutzprojekte und -organisationen spenden zu wollen. Auf der anderen Seite wäre ein Drittel der Befragten laut Forsa bereit, mehr als fünf Euro pro Monat an diese Einrichtungen zu geben.
Nachhaltige Ernährung in Ost- und Westdeutschland:
Laut Forsa-Umfrage sind beim Lebensmittelkauf Regionalität und Saisonalität bei fast 80 Prozent der Deutschen wichtige Kriterien. Für ungefähr die Hälfte sind Siegel, die nachhaltige oder ökologische Produkte kennzeichnen, von großer Bedeutung. Im Durchschnitt haben Frauen die Nase vorn; sie finden Nachhaltigkeit bei der Ernährung zu 69 Prozent wichtig. Männer kommen immerhin auf 58 Prozent. Die älteren Bürger sind außerdem Vorbilder für die jüngeren. 70 Prozent der über 60-Jährigen kaufen lieber nachhaltige Produkte, bei unter 30-Jährigen teilt nur noch die Hälfte diese Auffassung. Auch der Wohnort macht einen Unterschied: 84 Prozent der Menschen aus den neuen Bundesländern legen Wert auf regionale Produkte, demgegenüber stehen 78 Prozent der Menschen aus den alten Bundesländern. Andersherum ist die Verteilung in Bezug auf saisonale Lebensmittel. Mit 79 bzw. 73 Prozent stehen diese im Westen Deutschlands ein wenig höher im Kurs. Die Frage, ob sie es wichtig finden, kein Essen wegzuwerfen, beantworten die Bundesbürger fast einstimmig. 96 Prozent legen großen Wert darauf, so wenig Lebensmittel wie möglich zu entsorgen.
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Leben in der Zukunft – Ein Leben ohne Autos?
Eine der Vorgaben des nachhaltigen Zukunftskonzepts „Smart City“ ist es, Autos abzuschaffen und mit kostenlosen öffentlichen Verkehrsmitteln zu ersetzen. In der Umfrage sagten 83 Prozent der befragten Deutschen, dass sie ihr Auto nicht verkaufen würden, selbst wenn öffentliche Verkehrsmittel umsonst wären. Personen unter 30 können sich am ehesten mit dieser Vorstellung anfreunden, aber auch hier hängen 77 Prozent zu sehr an ihrem fahrbaren Untersatz, um darauf zu verzichten.
Nachhaltige Technologien auf dem Vormarsch:
90 Prozent der befragten Deutschen legt in ihrem Haushalt sehr großen Wert auf energieeffiziente Elektrogeräte. Der Verzicht auf elektrische Geräte ist auch eine Möglichkeit, nachhaltig zu handeln. 60 Prozent brauchen keinen Trockner; die Wäsche wird schließlich auf der Leine genauso trocken. Auch beim Einkauf kann man sich umweltbewusst verhalten: Laut der aktuellen Umfrage verzichten 90 Prozent der Deutschen im Supermarkt auf die Plastiktüte und ersetzen sie mit umweltfreundlicheren Alternativen.