Neue Diesel-Pkw in Europa überschreiten den Grenzwert für Stickoxide (NOx) der EU um ein Vielfaches. Dies geht aus einer umfassenden Untersuchung des International Council on Clean Transportation (ICCT) hervor, einer unabhängigen Umweltorganisation mit Hauptsitz in Washington.
In dem Bericht ist von einer „systematischen Überschreitung von NOx-Limits unter realen Fahrbedingungen“ die Rede, schreibt das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in der neuesten Ausgabe. Die Fahrzeughersteller testen ihre Neuwagen gern unter Laborbedingungen, um die immer strenger gewordenen Grenzwerte einzuhalten. Die Euro-6-Norm, die vor wenigen Wochen in Kraft trat, schreibt ein Limit von 80 mg/km vor. Tatsächlich aber haben die ICCT-Prüfer bei realistischen Fahrbedingungen einen durchschnittlichen NOx-Wert von 560 mg/km gemessen.
Technisch wäre das Einhalten der Grenzwerte kein Problem, auch Lkw-Hersteller kommen den Vorgaben weitgehend nach. Pkw-Hersteller scheuen bei kleineren Modellen allerdings oft die Kosten. Die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger: „Die technischen Möglichkeiten sind vorhanden. Die Automobilindustrie ist jetzt in der Pflicht.“
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