Vor dem CDU-Bundesparteitag hat der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer seine Partei aufgefordert, den Klimaschutz auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten voranzutreiben.

„Umweltpolitik darf nicht in jeder Rezession aussortiert werden“, kritisiert er in der ZEIT-Beilage Christ & Welt. Für eine Partei mit dem C im Namen müsse das heißen: „Die soziale Marktwirtschaft muss zu einer nachhaltigen ökologischen und sozialen Marktwirtschaft entwickelt werden“, sagt der Christdemokrat und frühere Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. „Dies ist in der CDU noch nicht glaubwürdig gelungen“.
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak verteidigt in Christ & Welt hingegen die bisherigen Klimaschutzprogramme der Union. „Wir übernehmen als Christen Verantwortung füreinander. Verantwortung heißt aber auch, alle Themen zu sehen.“

Zur wachsenden Kritik an der Umweltbewegung an der Klimapolitik der CDU sagt Ziemiak: „Als Politiker ist meine Messlatte nicht, zu tun, was Aktivisten gefällt oder missfällt.“
Vor dem letzten CDU-Bundesparteitag waren Greenpeace-Aktivisten in die Parteizentrale eingedrungen und hatten das C aus dem Parteilogo geklaut, um gegen die Umweltpolitik der Partei zu protestieren. „Als gläubiger Katholik brauche ich keine Nachhilfe in der Frage meines Glaubens – weder von anderen Politikern noch von Aktivisten“, sagt Ziemiak.