Nach einem Vorabbericht der Nachrichtenmagazins Der Spiegel, ermittelt die Staatsanwaltschaft Rostock  wegen Betrugs gegen einen der größten deutschen Bioeier-Produzenten, den Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof bei Rostock.
Die Untersuchungen richte sich gegen vier von insgesamt über einem Dutzend Fürstenhof-Betriebe, die zusammen gut 80 Millionen Eier im Jahr produzierten. Auch gegen Geschäftsführer Friedrich Behrens werde ermittelt.
Der Verdacht: Längst nicht alle Tiere sollen den in der EU-Ökoverordnung vorgeschriebenen Auslauf von vier Quadratmetern pro Tier gehabt haben. Ihre Eier wären also keine Ökoeier – die etwa 15 Cent, die jedes Bioei teurer sei, wären zu Unrecht kassiert worden.
Für einen gängigen Stall mit 24.000 Hühnern würde eine solche Trickserei einen illegalen Gewinn von knapp einer Million Euro bedeuten. Bereits im vergangenen Jahr war Behrens in einen Schwindel mit Ökoeiern verstrickt. Damals betonte der Hühnerhalter, nichts falsch gemacht zu haben, zu den aktuellen Ermittlungen wollte sich Behrens nicht äußern. Dass damals nur ein paar kurze Vermarktungsverbote und Geldstrafen verhängt wurden, erklären sich die Rostocker Ermittler inzwischen damit, dass der Auslauf-Schmu offenbar über Jahre von den Kontrolleuren durchgewinkt wurde: Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass Ausläufe nie richtig vermessen und Bestände nie gezählt worden seien.