Unter dem Motto „Ich bin Fairer Handel“ sollen von heute an bis zum 26. September mehr als 2.000 Aktionen von Weltläden, Supermärkten, Schulen, Gastronomen, Kirchen- und Umweltgruppen, Verbraucherorganisationen, Städten und Privatpersonen den Fairen Handel sichtbar und und erlebbar machen.
Fairer Handel ist nicht mehr nur etwas für kleine Ökoläden, inzwischen ist die Produktpalette weit über Kaffee oder Tee hinausgewachsen. Ob Schokolade, Saft, Tee oder Reis, fair gehandelte Produkte sind bundesweit in gut 42.000 Supermärkten und Bioläden erhältlich. Ein breites Sortiment an Lebensmitteln und Handwerksprodukten bieten die etwa 800 Weltläden an, die Fachgeschäfte für Fairen Handel.
Hohe Umsatzzuwächse
Im vergangenen Jahr haben die deutschen Verbraucher dafür über mehr als deine Dreiviertel Milliarde Euro ausgegeben. Der Faire Handel verzeichnete damit eine Steigerung von mehr als 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Von diesem Wachstum profitieren eine wachsende Zahl von Kleinbauern, Handwerkern und Plantagenarbeitern und ihre Familien in den Ländern des globalen Südens – etwa durch gerechtere Bezahlung, besseren Arbeitsschutz, Zugang zu Bildung und zur medizinischen Versorgung.
Veranstalter der Aktionswoche ist das Forum Fairer Handel in mit TransFair und Weltladen-Dachverband. Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller hat die Schirmherrschaft übernommen.
Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: „Vom Kaffee über den Orangensaft bis hin zur Schokolade. Wir konsumieren täglich Produkte, die über tausende von Kilometern nach Deutschland importiert werden. Mit dem Kauf fair gehandelter Produkte kann jeder Einzelne selbst dazu beitragen, dass die lokalen Produzenten am anderen Ende der Welt direkt von diesem Handel profitieren.“ Das BMZ unterstütze daher seit langem den Fairen Handel und sehe darin ein wirkungsvolles Instrument der Entwicklungszusammenarbeit. Das BMZ selbst nimmt an der Aktionswoche aktiv teil. Zum wiederholten Male beteiligt sich der Kantinenpächter im Bonner Ministerium an der Fairen Woche und wird im Rahmen einer kulinarischen Entdeckungsreise mit Fairtrade-Produkten die Aktion unterstützen. Die Kantine bietet aber nicht nur zur Aktionswoche fair gehandelte Produkte an, sondern hat diese auch regulär im Angebot.
Fairer Handel wirkt
Über die Wirkungen des Fairen Handels und die vielen Gesichter, die er auch auf Seiten der Handelspartner hat, berichtete Juan Aquino Vilchez von der peruanischen Fairtrade-Bananen-Kooperative Acproboquea aus erster Hand. „Mit dem Fairen Handel können wir endlich planen. Gemeinsam erzielen wir bessere Preise, können umweltfreundlich anbauen und eine höhere Qualität anbieten. Dies alles schafft für uns und unsere Kinder eine Perspektive“, erklärte Vilchez.
Robin Roth, Vorsitzender des Forum Fairer Handel, stellte das starke Wachstum des Fairen Handels vor. „Seit Jahren verzeichnen wir zweistellige Wachstumsraten in Deutschland, zuletzt auf gut 780 Mio. Euro“, erklärte Roth. Das schaffe zum einen immer mehr Handelspartnern weltweit Perspektiven für die Gestaltung ihrer Zukunft. „Auf der anderen Seite erreicht der Faire Handel so auch in Deutschland immer mehr Menschen – seien es Verbraucherinnen und Verbraucher, die Produkte mit einer hervorragenden Qualität geboten bekommen, oder Schülerinnen und Schüler, die im Unterricht am Beispiel des Fairen Handels etwas über globale Zusammenhänge lernen oder die rund 100.000 Menschen, die sich für den Fairen Handel engagieren und so einen wichtigen Beitrag zum bürgerschaftlichen Engagement leisten.“
Durch die wachsenden Angebote des Fairen Handels könnten so auch hierzulande immer mehr Menschen sagen: „Ich bin Fairer Handel“. An die Politik appellierte er, die wichtige Unterstützung des Fairen Handels fortzusetzen. Gleichzeitig müsse darauf geachtet werden, dass durch handelspolitische Maßnahmen Erfolge des Fairen Handels nicht wieder zunichte gemacht werden, sagte er mit Verweis auf die geplanten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der EU und einigen afrikanischen Staaten.
www.faire-woche.de
Einige Highlights der Fairen Woche 2014
Sehen Sie hier eine Auswahl der kommenden über 2.000 bundesweiten Veranstaltungen zur Fairen Woche 2014. Details zu diesen Veranstaltungen und viele weitere Termine in Ihrer Region finden Sie auf www.fairewoche.de/veranstaltungen
Auszeichnungen zur Fairtrade Town in 12.9. St. Georgen, 15.9. Meschede, 20.9. Binden, 24.9. Hagen im Bremischen, 25.9. Bamberg, 25.9. Bad Dürkheim, 25.9. Bremen & Bremerhaven (ganz Bremen wird fair), 26.9. Zirndorf, 26.9. Ibbenbüren, 27.9. Eichstätt, Weitere Informationen unter www.fairtrade-towns.de/
Auszeichnungen zur Fairtrade School, u. a. für das Röntgen-Gymnasium (Remscheid), die Ganztagsgrundschule Scheidt, das Sophie-Scholl-Berufskolleg (Duisburg) sowie am 26.9. das Fridericianum, Schwerin (die erste Fairtrade-School in Mecklenburg-Vorpommern) Weitere Informationen unter www.fairtrade-schools.de/
20.9. Auszeichnung Universität Rostock zur Fairtrade-University (2. Uni bundesweit)
Eröffnung Weltladen an der Planie, Charlottenplatz 17, Stuttgart; 22.-27.9. Eröffnungswoche mit vielen Gästen, Aktionen und Angeboten
Faires Abendmenü im Berliner Restaurant MioMatto von VeganHeadChef Björn Moschinski vom 22.-27.9.; begleitend zum GEPA-Weltküche-Wettbewerb „Fair Aufgetischt“.
Veranstalter der Aktionswoche ist das Forum Fairer Handel in mit TransFair und Weltladen-Dachverband. Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller hat die Schirmherrschaft übernommen.
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