Ob vegetarisch zu Kartoffeln und Ei oder zu Ochsenbrust und Tafelspitz – Frankfurter lieben ihre nicht ganz kalorienarme „Grie Soß“.
Die spezielle Kräutermischung bekommt jetzt von der Europäischen Kommission das Gütezeichen „geografisch geschützte Angabe (g.g.A.)“ verliehen. Das Siegel steht für die enge Verbindung eines Produktes mit dem Herkunftsgebiet: Mindestens eine der Produktionsstufen – Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung – muss im Herkunftsgebiet durchlaufen werden. Das Gütezeichen bürgt für die Qualität eines hochwertigen landwirtschaftlichen Erzeugnisses oder Lebensmittels, sorgt für den Schutz gegen Missbrauch und Nachahmung der Produktbezeichnung – und dient damit auch der besseren Vermarktung.
Eine Grie Soß (g.g.A.) sollte die sieben Kräuter Boretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch enthalten – und zwar in Form von frischen Blättern, Blattstielen und Triebspitzen. Diese pflanzlichen Zutaten müssen in Frankfurt am Main oder nahe der Stadtgrenze angebaut werden. Weiterhin ist geregelt, welchen Gewichtsanteil die einzelnen Kräuter haben dürfen. Keine Kräuterart darf mit mehr als 30 Prozent vertreten sein.
Geschützt werden in erster Linie spezielle „Kräutergebinderollen“. Traditionell findet man Kräuter wie die Pimpinelle kaum außerhalb von Frankfurt. Übrigens gibt es auch ein „Grüne-Soße-Denkmal“ ein „Grüne-Soße-Festival“ und sogar einen Roman: „Die abenteuerliche Reise der sieben Kräuter“.
In der EU insgesamt tragen über 1300 Produkte eines der drei EU-Gütesiegel „geschützte geographische Angabe (g.g.A.)“, „g.U.“ (geschützte Ursprungsbezeichnung) oder „g.t.S.“ (garantiert traditionelle Spezialität), in Deutschland sind es rund 80.
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