Die EU-Kommission will bereits im Juni über die Neuzulassung des umstrittenen Herbizids Glyphosat entscheiden.
Dabei ist eine wichtige Untersuchung dazu bis dahin noch gar nicht abgeschlossen. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) untersucht im Auftrag der Bundesregierung, ob das Pestizid Krebs erregt. Das berichtet der Spiegel in seiner am Sonnabend erscheinenden neuen Ausgabe.
Doch Berlin und die EU-Kommission wollen die Ergebnisse nicht abwarten. „Die Bundesregierung befürwortet, jetzt über die EU-Genehmigung für den Wirkstoff zu entscheiden“, antwortete das Landwirtschaftsministerium auf eine Kleine Anfrage der Grünen. Sollte die ECHA Bedenken äußern, könne die Kommission noch immer „angemessene Schritte“ einleiten. Der grüne Bundestagsabgeordnete Harald Ebner kritisiert dieses Vorgehen: „So umstritten wie der Stoff ist, müssen wir vor einer derart weitreichenden Entscheidung unbedingt die ECHA-Einstufung abwarten“, sagt er. Sollte die ECHA Glyphosat als gefährlich einstufen, sei das Mittel „ohnehin weg vom Acker“.