Auf frischem Hähnchenfleisch finden sich bei zwei Dritteln aller Proben multiresistente Keime. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor.
Danach wurde im Jahr 2013 insgesamt 144-mal frisches Hähnchenfleisch aus dem Handel untersucht, in 95 Fällen fanden die Prüfer sogenannte ESBL-Keime, die gegen mehrere Antibiotika resistent sind. Das entspricht fast 66 Prozent aller Proben. „Das ist ein alarmierender Zustand. Denn diese Keime sind das Produkt der industriellen Tierhaltung“, kritisiert Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher von Bündnis 90/ Die Grünen. Als Ursache für die Multiresistenzen gilt die zu häufige Verschreibung von Antibiotika, aber auch der massenhafte Einsatz in der industriellen Tierhaltung.
Schätzungen des Gesundheitsministeriums zufolge sterben deutschlandweit jedes Jahr bis zu 15.000 Menschen an multiresistenten Keimen. Die Frage, wie man den Einsatz von Antibiotika insgesamt eindämmen kann, steht deshalb ganz oben auf der Agenda des G7-Gipfels, der Anfang Juni in der Nähe von München stattfindet.
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