Kuam jemand, der nicht die eingängige Melodie der Filmmusik zum „Weissen Hai“ kennt. Der Hai gilt als gemeiner, hinterhältigger und gefährlicher Räuber. Streifen wie dieser haben das Bild des Hais nachhaltig negativ geprägt. Inzwischen gelten Haie als bedroht und so treten heute Handelsbeschränkungen für fünf der am stärksten gefährdeten Haiarten und für zwei Mantaarten in Kraft. Damit dürfen künftig nur noch Produkte dieser Arten in den Handel, die nachweislich aus ökologisch nachhaltigen Fängen stammen.
Diese Beschränkung sollt zu deutlich mehr Kontrolle des Haihandels und damit auch zu besseren Daten über die globale Situation der Haie führen. Und letztendlich sollen diese Haiarten durch die Handelsbeschränkungen auch endlich den dringend benötigten besseren Schutz bekommen.
Vor gut einem Jahr wurden diese Handelsbeschränkungen auf der internationalen Artenschutzkonferenz (CITES) in Bangkok beschlossen. Insbesondere Deutschland, Brasilien, Honduras, Ägypten und die USA haben hier besonderen Einsatz für die Haie gezeigt. Trotzdem hätte kaum jemand geglaubt, dass diese kommerziell hoch lukrativen Arten die für diese Schutzmaßnahmen notwendige Zweidrittelmehrheit der Vertragsstaaten bekommen würden. Denn Japan und auch China hatten große Anstrengungen unternommen, dies zu verhindern.
Haiarten sind gefährdet
Dabei, so Forscher, dränge die Zeit: 74 Haiarten seien stark gefährdet. Zahlreiche Haipopulationen seien um 80 bis 90 Prozent zurückgegangen. Dieser Rückgang werde noch nicht absehbare Auswirkungen auf das marine Ökosystem haben. Einen Hinweis böten die Ökosysteme an Land. Dort sei in vielen Untersuchungen nachgewiesen worden, dass das Verschwinden wichtiger Raubtiere die gesamte Artenzusammensetzung verändere. Denn durch das Verschwinden von Großraubtieren nähmen die mittelgroßen Räuber und auch große Pflanzenfresser stark zu. Das habe wiederum zur Folge, dass auch deren Beutetiere beziehungsweise bestimmte Pflanzenarten vom Aussterben bedroht würden.
Schulungen weltweit
In zahlreichen Schulungen und Workshops wurden Beamten von Zoll- und Fischereibehörden auf die die neuen Regelungen vorbereitet Einige Länder wie beispielsweise die Vereinigten Arabischen Emirate haben sogar neue Gesetze erlassen, um nicht nur die neuen Artenschutzregeln für Haie umzusetzen, sondern auch um Haie generell besser zu schützen.
Auch der nächste Schritt im Haischutz deutet sich bereits an: Bei der kommenden Konferenz zum Schutz wandernder Tierarten (CMS), die im November in Quito, Peru, stattfindet, liegen den 120 Mitgliedsländern 21 Anträge zum Schutz von Rochen und Haien vor.
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