Hydrogen Europe reagiert auf falsche Anschuldigungen, die in den letzten Wochen und Monaten von bestimmten Lobbygruppen ins Visier genommen worden sind. Die Organisation sieht sich nicht als Vertreterin der Öl- und Gaslobby, in deren Nähe Umweltaktivisten sie gerückt hat. In einer Erklärung, heißt es dazu: 

Leider war Hydrogen Europe in den letzten Wochen und Monaten wiederholt das Ziel diffamierender, falscher und unbegründeter Aussagen, die versuchen, den Verband als Öl- und Gas-„Lobby“ und Förderer fossiler Brennstoffe abzustempeln. Wir bedauern, dass dies zu einem Muster geworden ist, wobei der jüngste Angriff aus einem Bericht von Friends of the Earth Europe stammt.

Wir nehmen die Anschuldigungen dieser falschen und unbegründeten Aussagen sehr ernst und werden rechtliche Schritte gegen diese Verleumdung in Betracht ziehen, um unsere Mitglieder und unsere Vision zu schützen.“ Kommentierte Jorgo Chatzimarkakis, Generalsekretär von Hydrogen Europe.

In Anbetracht des Schadens, den falsche und unbegründete Behauptungen anrichten können, sehen wir uns veranlasst, einige der kürzlich veröffentlichten Aussagen und Anschuldigungen hervorzuheben und mit faktenbasierten Informationen zu versehen:

– „Hydrogen Europe, wie auch Eurogas und IOGP, drängten auf eine große Rolle für ‚blauen Wasserstoff‘ auf Basis von CCS. ” 

Diese Behauptung ist nicht nur sachlich falsch, sondern sie zeigt auch einen erheblichen Widerspruch innerhalb des Friends of the Earth Europe-Berichts auf: Auf der einen Seite wird uns vorgeworfen, die Interessen der fossilen Brennstoffe zu fördern (ohne sachliche Beweise), auf der anderen Seite haben wir die 2x40GW Green Hydrogen Initiative veröffentlicht. In diesem Papier drängen wir darauf, das riesige Potenzial an erneuerbaren Energien zu erschließen und mit grünem Wasserstoff zum Wirtschaftswachstum, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zu einem nachhaltigen, bezahlbaren und fairen Energiesystem beizutragen.

– „154 ‚andere Organisationen‘, darunter viele Wirtschaftsverbände, die die Industrie für fossile Brennstoffe vertreten, wie Hydrogen Europe“ – 

Auch dies ist eine sachlich falsche Behauptung. Hydrogen Europe hat eine Charta, die alle Mitglieder unterschreiben und akzeptieren müssen, wenn sie dem Verband beitreten. Dies ist nicht nur falsch, sondern herabsetzend gegenüber unserer gesamten Mitgliedern, die die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette abdeckt.

Heute hat Hydrogen Europe 267 Mitglieder, von denen nur 19 Prozent als „fossil“ gelten können. In unserem Verband werden Vorstandssitze nicht gekauft und jedes Vollmitglied hat eine Stimme, unabhängig von seiner Größe oder dem Mitgliedsbeitrag, den es zahlt.  

Was die Investitionen und die Beteiligung an grünem Wasserstoff angeht, haben wir 244 einzelne Wasserelektrolyse-Projekte mit einer Wasserelektrolyse-Kapazität von 51.536 MW für die Region EU, EFTA und Großbritannien verfolgt. 61 Prozent dieser Projekte betreffen die so genannten „traditionellen“ Energieunternehmen. Darüber hinaus sind diese Projekte in der Regel überdurchschnittlich groß – so sind die so genannten „fossilen“ Energieunternehmen in Bezug auf die MW an 81  Prozent der gesamten Elektrolyseprojekte in der EU-, EFTA- und UK-Region beteiligt. Dies zeigt, wie unsere Mitglieder, einschließlich derer, die aus dem fossilen Hintergrund kommen, die Entwicklung und den Einsatz von grünem Wasserstoff erkennen und unterstützen. 

Was die European Clean Hydrogen Alliance (ECH2A) betrifft, so basierte ihre Gründung auf den Prinzipien der Transparenz und Inklusivität. Hydrogen Europe unterstützte die Einbeziehung von Vertretern der gesamten Wertschöpfungskette des Wasserstoffsystems sowie von Vertretern der Zivilgesellschaft. Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wurden zur Teilnahme an der ECH2A eingeladen und sind in jedem Runden Tisch vertreten. Seit der Auftaktveranstaltung der ECH2A waren sie stets eingeladen, sich aktiv zu Wort zu melden und haben bisher die Debatte und die Ergebnisse entscheidend beeinflusst. 

Hydrogen Europe ist der europäische Verband, der die Interessen der Wasserstoffindustrie und ihrer Akteure vertritt. Schon vor der Veröffentlichung der Wasserstoffstrategie der Europäischen Union (EU) im vergangenen Juli waren wir an vorderster Front dabei, die Rolle des Wasserstoffs zu fördern.

Unsere Mission ist es, Wasserstoff als zweites Standbein der Energiewende zu fördern, neben erneuerbarem Strom. Unsere Mitglieder erkennen die Klimaziele des Pariser Abkommens und des nachfolgenden EU-Klimagesetzes an und bekennen sich dazu. Unsere Mitglieder erkennen Wasserstoff als einen Energievektor an, der die Energiewende ermöglicht, indem er Kohle, Öl und Erdgas ersetzt und erneuerbaren Strom ergänzt. Auf diese Weise unterstützen wir die Etablierung eines Marktes für sauberen Wasserstoff als Ware nach dem Prinzip des Kohlenstoffgehalts als neue Währung.