„Bildung und Ausbildung ist in der Immobilienbranche nach wie vor ein großes Thema. Denn die Anforderungen an die Mitarbeiter wechseln ständig.“, meint der Immobilienexperte Maxim Bederov.  Hier wird noch zu wenig in der Ausbildung getan, so Bederov. 

Unter dem Druck, möglichst schnell Wohnraum zu schaffen, werden wir am langen Ende nicht um die konsequente Digitalisierung sämtlicher Planungs- und Bauprozesse von Immobilien herumkommen. Dabei  geht es in erster Linie um ein prozessuales Verständnis, in dem alle Beteiligten transparent und dem gemeinsamen Projektziel verpflichtet miteinander arbeiten. Das heisst heutzutage wird viel prozessualer zusammengearbeitet, als es noch vor einigen Jahren der Fall war.

„Dies erfordert aber auch in der Ausbildung eine Fokussierung auf Kollaboration.“ fügt Maxim Bederov hinzu und fährt fort: „Ich denke, dass Digitalisierung und neue Fertigungstechnologien wesentliche Instrumente für die Schaffung von günstigem Wohnraum sein können, aber nur als notwendige und nicht als hinreichende Voraussetzungen.“ Der unbedingte Wille, das weit verbreitete „Silodenken“ aufzubrechen und Informationen allen Projektbeteiligten gleichermaßen zur Verfügung zu stellen, quasi zu „demokratisieren“, erfordert ein anderes Denken und einen hohen persönlichen Einsatz aller im Immobilienbereich tätigen Menschen. Das falle aber in vielen Ausbildungsgängen einfach unter den Tisch.

BIM, also Building Information Modeling, finde beispielsweise überhaupt nicht statt, so Maxim Bederov.  Man könne dies zwar in Weiterbildungskursen belegen, jedoch ist es noch kein Bestandteil des Curriculums. 

Das behindere gerade jetzt allerdings die Schaffung günstigen Wohnraums, denn wenn Unternehmen wirtschaftlich denken, so Maxim Bederov, dann müssen sie die Vorteile der Digitalisierung für sich schnell umsetzen. Schnellere Bauzeit, höhere Qualität und ein geringerer Materialverbrauch durch detailgenaue Planung sind wichtig. Das sei übrigens auch gut fürs Klima und senke darüber hinaus die Kosten.