Mehr als die Hälfte aller Deutschen, nämlich 56 Prozent, will nachhaltigen Kaffee trinken und somit ein gutes Gewissen haben. Das ist das Ergebnis der jährlich erscheinenden Tchibo Kaffeereports, der jetzt veröffentlicht wurde.
Zugleich, so heisst es in der Studie,  ist auf dem Weltmarkt mehr nachhaltiger Kaffee verfügbar: Zwischen 2010 und 2012 zeigt sich international eine deutliche Steigerung beim Produktionsvolumen von Kaffee mit Siegeln unabhängiger Organisationen wie Rainforest Alliance (+72 Prozent), UTZ Certified (+82 Prozent), Fairtrade (+30 Prozent) und 4C Association (+176 Prozent). Teil des Reports des Hamburger Kaffeerösters ist eine repräsentative Studie, für die fast 4.800 Personen in ganz Deutschland befragt wurden. Auf rund hundert Seiten gibt es in der Print- oder Onlineversion Wissenswertes zu Konsumverhalten und Märkten, Produkten und Trends zu entdecken.
Im Ländervergleich gar nicht so teuer
Der Tassenpreis für Kaffee ist von Land zu Land recht unterschiedlich: Zahlen die Engländer mit 10,58 Cent pro Tasse am meisten, liegt Deutschland mit 5,7 Cent pro Tasse im unteren Drittel. Preislich noch günstiger bekommt man die Tasse Kaffee in Frankreich (4,7 Cent pro Tasse).
Nachhaltigkeitstypen: Von Konsequenten und Skeptikern
Rund ein Drittel der Befragten bevorzugt aus Überzeugung nachhaltig produzierten Kaffee und richtet das eigene Konsumverhalten danach aus. Diese „Konsequenten“ bilden mittlerweile mit 32,3 Prozent die größte Gruppe unter deutschen Verbrauchern. Weitere 23,9 Prozent gehören zu den „Sensibilisierten“, die gerne zu nachhaltig produziertem Kaffee greifen, wenn sie die Wahl haben. Ihnen gegenüber stehen die „Passiven“ mit 23,7 Prozent und die „Skeptiker“ mit 20,1 Prozent. Für diese Gruppen spielt das Thema Nachhaltigkeit bei der Kaufentscheidung keine oder nur eine geringe Rolle.
Nachhaltigkeit aus Sicht der Konsumenten
Fast zwei Drittel der Konsumenten (63,6 Prozent) verbinden mit dem Begriff Nachhaltigkeit einen fairen Handel entlang der gesamten Lieferkette. Für gut 60 Prozent verbergen sich dahinter die Schonung der natürlichen Ressourcen und Biodiversität. Was die Befragten außerdem verbindet, ist die starke Ablehnung von Kinderarbeit in den Anbauländern (55,4 Prozent), Achtsamkeit für Lebensräume von Mensch und Tier (47,7 Prozent) sowie gute Arbeitsbedingungen für Kaffeefarmer (31,4 Prozent). Fast ein Drittel aller Befragten (29,5 Prozent) wünscht sich mehr Transparenz über deren Lebensumstände vor Ort.
Nachhaltigkeit ist weiblich
Deutliche Unterschiede ergeben sich bei der Geschlechterverteilung: 57 Prozent der nachhaltigen Kaffeetrinker sind weiblich, 43 Prozent männlich. Auch in der Kategorie der „Konsequenten“ sind die Frauen mit 53,6 Prozent in der Überzahl. Was die „Konsequenten“ Männer und Frauen eint, ist eine Vorliebe für eher nachhaltige Zubereitungsformen: Handfilter (30,3 Prozent), Espressokannen für die Herdplatte (20,2 Prozent) sowie Siebstempelkannen (19,7 Prozent) sind in ihrem Haushalt vorhanden.
Sportliche Homöopathen mit exklusivem Modegeschmack
Erstaunliche Zusammenhänge fördert der Kaffeereport des Hamburger Rösters beim Vergleich mit sonstigen Konsumpräferenzen zu Tage: So achten zum Beispiel sportliche Aktivreisende (8,5 Prozent) oder cluborientierte Familien (6,6 Prozent) häufiger als andere Urlauber auf Nachhaltigkeit beim Kaffeekauf. Auch die Einstellung zu Gesundheitsthemen beeinflusst die Auswahl: Hier liegen Homöopathie-Freunde (8,1 Prozent) vor anderen Gruppen. Und wer als Frau bei Kleidung Wert auf exklusive Marken legt (8,2 Prozent), entscheidet sich öfter für nachhaltigen Kaffee als Modemuffel.
(www.tchibo.com/kaffeereport)