Mehr Transparenz fordern deutsche Nichtregierungsorganisisationen vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit. Es geht dabei vor allem um die Zusammenarbeit mit Privatunternehmen im Agrarsektor. Nach einem Vorabbericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, der am Montag erscheint, bemängeln die NGO´s vor allem die Kooperationen im Rahmen der German Food Partnership, einer Initiative zur Bekämpfung des Hungers in der Welt. Hier arbeitet das Ministerium mit deutschen Agrarfirmen zusammen.
„Über die Details ist kaum etwas bekannt“, sagt Marita Wiggerthale von Oxfam, einem unabhängigen Verband von Hilfs- und Entwicklungsorganisationen. Diese befürchten, dass Unternehmen wie Bayer und BASF öffentliche Gelder nutzen könnten, um neue Märkte für Hybridsaatgut und Pestizide zu erschließen – und die Interessen der Kleinbauern vor Ort, etwa in Äthiopien, zu kurz kommen. „Gerade in diesem sensiblen Bereich ist absolute Transparenz geboten“, so Wiggerthale.
Keine Antwort vom Ministerium
Auf entsprechende Anfragen von Oxfam hat das BMZ jedoch seit vorigem November keine Informationen herausgegeben. „Das Ministerium hat zugesagt, die Kooperationsvereinbarungen mit den Unternehmen offenzulegen“, kritisiert auch Bernd Bornhorst von Misereor, „für mich ist nicht nachvollziehbar, warum, das bis heute nicht passiert ist.“