Die Bundesregierung soll die Rahmenbedingungen für junge innovative Unternehmen und deren Zugang zu Wagniskapital weiter verbessern, um auch im Bereich der Share Economy innovative Geschäftsmodelle europäischer und deutscher Startups zu ermöglichen.
Diese Forderung erheben die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD in einem gemeinsamen Antrag (18/11399) zur kollaborativen Wirtschaft. Gefordert wird außerdem, den Breitbandausbau voranzutreiben, höhere Übertragungsgeschwindigkeiten im Gigabit-Bereich zu entwickeln und die Rahmenbedingungen für eine zügige Einführung der fünften Mobilfunkgeneration zu schaffen.
Wie die Fraktionen in dem Antrag schreiben, sind in den vergangenen Jahren innovative Geschäftsmodelle und neue Arbeitsbeziehungen entstanden, die vor allem über Internetplattformen ihre Produkte und Dienstleistungen für einen bestimmten Zeitraum zur Nutzung vermitteln würden.
Das Internet biete eine preiswerte Infrastruktur, mit deren Hilfe sich Menschen miteinander verbinden und zeitweilige Geschäftsbedingungen eingehen könnten.
Geschäftsfelder der Share Economy seien Personenbeförderung, Crowdfunding, Dienstleistungen für Haushalte, Unterkunftsvermittlung und freiberufliche sowie technische Dienstleistungen. Unter Berufung auf eine von der EU in Auftrag gegebene Studie heißt es, diese fünf Branchen hätten einen Jahresumsatz von 28 Milliarden Euro in Europa und würden schnell wachsen. Deutschland befinde sich bei der Zahl der Share-Economy-Gründungen im Vergleich zu den anderen untersuchten EU-Mitgliedstaaten allerdings lediglich im Mittelfeld, wird festgestellt.
Share-Economy ist keine Gefahr für klassische Unternehmen
Sharing-Modelle müssten keine Gefahr für traditionelle Unternehmen sein, sondern würden Möglichkeiten der Weiterentwicklung bieten. Durch Sharing-Modelle könnten „Kapazitäten in Unternehmen und Prozessen besser ausgelastet, der Ressourcenverbrauch gesenkt, Nachhaltigkeit gestärkt und eine höhere Vernetzung zwischen Wirtschaft und Gesellschaft erreicht werden“, erwarten die Fraktionen. Verbraucher würden von einem größeren Angebot und niedrigeren Preisen profitieren. Allerdings weisen die Fraktionen auch auf die andere Seite der Share Economy hin: Es gebe zwar neue Beschäftigungsverhältnisse, „denen auf der anderen Seite Risiken und Gefahren der sozialen Sicherheit gegenüberstehen“. Die Unternehmen der Share Economy müssten Verbraucherschutz und Arbeitnehmerschutz beachten: „Der Wettbewerb mit herkömmlichen Anbietern ist nur dann fair, wenn die Share Economy denselben gesetzlichen und tariflichen Regulierungen unterliegt wie herkömmliche Anbieter auch.“
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