Vor dem G7 Treffen mehren sich die Forderungen vieler NGOs an die Tagungsteilnehmer, die sieben führenden Industriestaaten der Erde. Probleme gibt es viele, seien es Umweltprobleme, Klimaschutz oder Hunger in der Welt.
Der jüngst in Rom veröffentliche Bericht zur Lage der Welternährung (The State of Food Insecurity in the World 2015) von FAO, IFAD und WFP zeigt nach Ansicht der Welthungerhilfe „kaum Fortschritte in der weltweiten Hungerbekämpfung“, so die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann. „Setzt sich der Trend der letzten zehn Jahre fort, rückt unser Ziel – eine Welt ohne Hunger bis 2030 – in weite Ferne. Dann wären wir erst nach dem Jahr 2060 so weit.“
Laut FAO, IFAD und WFP hungern immer noch 795 Millionen Menschen, davon leben 780 Millionen in Entwicklungsländern. Mit Blick auf das bevorstehende G7-Gipfeltreffen auf Schloss Elmau am kommenden ersten Juniwochenende fordert Dieckmann: „Die G7-Regierungen müssen eine deutliche Trendwende einleiten, ihre Bemühungen verstärken und die staatlichen Mittel zur Hungerbekämpfung bis 2030 kontinuierlich erhöhen.“
Nach dem von der Welthungerhilfe entwickelten „ODA-Tracker“ *) stellen die G7-Staaten insgesamt für Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung seit 2010 immer weniger Mittel zur Verfügung. Die Gesamtsumme fiel von 11,3 Milliarden Dollar 2010 auf 8,65 Milliarden 2013. Während die Herausforderungen für die globale Ernährungssicherung nicht zuletzt wegen des Klimawandels zunehmen, stellen die sieben reichsten Nationen immer weniger für diese Zukunftsfrage der Menschheit bereit.
„Bei der Hungerbekämpfung müssen vor allem die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern stärker in den Fokus rücken“, so Dieckmann weiter. „Kleinbauern produzieren rund drei Viertel aller Nahrungsmittel in Entwicklungsländern. Mit mehr Unterstützung können sie mehr produzieren und mehr Einkommen erwirtschaften und so den Hunger in ihren Ländern besiegen.“
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland. Sie leistet Hilfe aus einer Hand: Von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Seit ihrer Gründung im Jahr 1962 förderte sie 7.350 Projekte in 70 Ländern mit rund 2,66 Milliarden Euro – für eine Welt ohne Hunger und Armut.