Eisbären sind immer stärker vom Wandel des Klimas betroffen. Das Abschmelzen des Eises in den nordpolaren Regionen dezimiert die Bestände der durchschnittlich 2,60 großen Tiere, die im Winter von der Robbenjagd leben.
Nun stellt der WWF fest, dass die Zahl der Eisbären in der Beauford See in Alaska und im Nordwesten Kanadas ist seit Beginn des Jahrhunderts um rund 40 Prozent geschrumpft ist.  2004 wurden noch 1.500 Eisbären gezählt, zuletzt waren es nur noch 900 Exemplare.
„Der Klimawandel macht den Tieren zunehmend zu schaffen. Mit den neuesten Zahlen haben sich die Befürchtungen bestätigt“, kommentiert Sybille Klenzendorf vom WWF Arktisprogramm die Ergebnisse der Langzeitbeobachtung. „Das sommerliche Packeis auf dem Meer ist seit Jahren auf dem Rückzug und ohne Eis fehlt den Bären die Plattform zum Robbenjagen. Das macht das Überleben, insbesondere für Jungtiere, immer schwieriger“, so die WWF Expertin.
Der WWF fürchtet, dass sich der bedrohliche Trend fortsetzt, wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird. Weltweit gibt es noch etwa 20.000 bis 25.000 Eisbären. Sie verteilen sich auf 19 voneinander getrennte Populationen. Der Klimawandel schlägt in ihrem eisigen Lebensraum besonders dramatisch zu:
Die durchschnittliche Lufttemperatur in der Arktis ist in den vergangenen 100 Jahren um rund fünf Grad Celsius gestiegen. Die Ausdehnung des arktischen Packeises ging zuletzt pro Jahrzehnt rund zehn Prozent zurück. Damit schmilzt auch der Lebensraum des Eisbären und anderer Tiere immer weiter zusammen. Erst vor wenigen Wochen wurden in der Region Massenansammlungen Zehntausender Walrosse an Stränden beobachtet. Auch dieses Phänomen ist auf das schmilzende Meereis zurückzuführen, das die Tiere normalerweise nutzen, um sich bei der Jagd zwischen den Tauchgängen auszuruhen.
„Die aktuellen Ergebnisse verdeutlichen einmal mehr, dass wir das Tempo beim Klimaschutz drastisch erhöhen müssen. Nur dann hat haben die Arktis und die Eisbären eine Überlebenschance“, so Sybille Klenzendorf vom WWF.
Die aktuellen Zahlen wurden jetzt im Fachjournal Ecological Applications ( http://bit.ly/1uNcImh ) veröffentlicht.