Auf halben Weg zwischen Australien und Hawai liegt der Inselstaat Kiribati,  der aus 32 Atollen und der Insel Banaba besteht.
Rund 100.000 Menschen leben hier, in einem Staatsgebiet, das auf einer Fläche von 5,2 Millionen Quadratkilometern zerstreut liegt und dessen höchste Erhebung zwar etwa 80 Meter über dem Meeresspiegel liegt, doch deren durchschnittliche Lage über dem Meeresspiegel bei gerade einmal zwei Metern liegt. Das macht den Staat besonders anfällig für das Steigen des Meeresspiegels durch den Klimawandel.  
Nun hat der Staatspräsident Anote Tong in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit einen weltweiten Ausbaustopp für die Produktion von Kohle gefordert. „Die Staaten der Welt müssen so schnell wie möglich die Eröffnung neuer Kohlegruben und den Ausbau alter Förderstätten verbieten“, sagt Tong. Die Kohle sei „das größte Problem der Menschheit“, da ihre Verbrennung die meisten Kohlendioxid-Emissionen freisetze.
Das aus 33 Inseln bestehende Kiribati mit seinen gut 100.000 Einwohnern leidet wie kaum eine andere Nation unter dem Anstieg des Meeresspiegels und dem Klimawandel.  „Auf Dauer können wir die Sicherheit unserer Einwohner nicht garantieren. Einige Dörfer sind schon jetzt nicht mehr bewohnbar“, so Tong. „Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Ohne bedeutende Gegenmaßnahmen wird Kiribati früher oder später im Ozean versinken.“
Die großen Staaten müssten Kiribati jetzt helfen, bislang aber zeige die internationale Gemeinschaft wenig Solidarität. „Ich hoffe, dass die anderen Staaten nicht warten, bis unsere Bürger ertrinken.“
Klimaflüchtlinge
Tong warnt außerdem vor „Millionen Klimaflüchtlingen“, wenn die Erderwärmung außer Kontrolle gerate. „Wollen Sie, dass wir auch zu Ihnen kommen und sagen: ‚Hier bin ich, weil meine Heimat auf der anderen Seite der Erde verschwunden ist‘?“
Erst vor zwei Wochen hatte Neuseeland einen Staatsbürger Kiribatis abgeschoben. Er hatte Asyl beantragt und wollte erster anerkannter Klimaflüchtling der Welt werden. Tong selbst hat für Kiribati vergangenes Jahr 2400 Hektar Land auf den Fidschi-Inseln gekauft. Er selbst habe gelobt, sein bedrohtes Volk nicht dorthin umzusiedeln. „Aber meine Amtszeit endet nächstes Jahr“, sagt der Politiker, „und meine Nachfolger sollen nicht genauso entscheiden müssen.“
Erst vor zwei Wochen hatte Neuseeland einen Staatsbürger Kiribatis abgeschoben. Er hatte Asyl beantragt und wollte erster anerkannter Klimaflüchtling der Welt werden. Tong selbst hat für Kiribati vergangenes Jahr 2400 Hektar Land auf den Fidschi-Inseln gekauft. Er selbst habe gelobt, sein bedrohtes Volk nicht dorthin umzusiedeln. „Aber meine Amtszeit endet nächstes Jahr“, sagt der Politiker, „und meine Nachfolger sollen nicht genauso entscheiden müssen.“