Der US-Elektroautohersteller Tesla will in Deutschland Batteriezellen herstellen. „Ich gehe davon aus, dass Tesla auf lange Sicht eine Batteriefabrik in Deutschland errichten wird“, sagte der Tesla-Chef Elon Musk in einem SPIEGEL-Gespräch.
Musk warf den hiesigen Autoherstellern mangelndes technologisches Engagement vor. „Die deutsche Autoindustrie sollte viel mehr Energie in die Entwicklung von Batterien stecken“, so Musk, „sie hat beste Voraussetzungen.“
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass Daimler die einzige deutsche Batteriezellen-Fabrik für Elektroautos in Kamenz bei Dresden schließen will. Dass Daimler und Toyota vor Kurzem Anteile an Tesla verkauft haben, wertet Musk nicht als Warnsignal: „Daimler und Toyota wollten wohl einfach Gewinne realisieren.“
Die Zusammenarbeit mit Daimler werde trotzdem fortgesetzt. Er spreche auch mit BMW über eine Kooperation; dabei gehe es um Batterietechnik und Ladestationen, aber auch um die Karbonfaserproduktion von BMW: „Das könnte für unsere Karosseriebauer interessant sein.“
Musk betrachtet den Vorstoß des japanischen Herstellers Toyota, der gerade ein Serienfahrzeug mit Brennstoffzellen vorgestellt hat, mit Skepsis. „Das hat überhaupt keinen Sinn.“ Das Verfahren sei extrem ineffizient, unter dem Strich verbrauche ein mit Brennstoffzellen angetriebenes Elektroauto dreimal mehr Energie als eines, das mit Batterien angetrieben wird. Auch Plug-in-Hybride – also Elektroautos, die zusätzlich mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet sind – lehnt der Tesla-Chef ab. „Das ist wie ein Amphibienfahrzeug, nicht ideal im Wasser und nicht ideal an Land.“