Forum nachhaltiger Kakao
Das Forum ist ein Zusammenschluss von Bundesregierung – vertreten durch das Landwirtschaftsministerium (BMEL) und das Entwicklungsministerium (BMZ) – deutscher Süßwarenindustrie, Lebensmittelhandel und zivilgesell- schaftlichen Organisationen. Gemeinsam wollen die Vertreter dieser vier Gruppen die Herausforderungen im Kakaoanbau angehen.
Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Kleinbauernfamilien zu verbessern, so dass sie über mehr Einkommen verfügen und auch von besserer Ernährung profitieren. Daneben gilt es, den Kakaoanbau umweltfreundlich zu gestalten und der zunehmenden Entwaldung entgegenzuwirken, die vor allem in Côte d’Ivoire natürlichen Lebensraum stark bedroht.
Und drittens soll der Anteil an nachhaltig erzeugtem Kakao in den in Deutschland verkauften Süßwaren gesteigert werden, absehbar liegt die Zielmarke bei 70 Prozent bis zum Jahr 2020. Hier ist man bereits gut vorangekommen. Von 3 Prozent im Jahr 2011 stieg der Anteil nachhaltig erzeugten Kakaos im Jahr 2017 auf 55 Prozent (Deutschland gesamt), bezogen auf die Forumsmitglieder sind es sogar bereits 60 Prozent.
Bessere Lieferketten und nachhaltiger Anbau
Dennoch ist noch ein ganzes Stück Weg zu gehen. Das ist auch den Forumsmitgliedern bewusst. „An einer wirkungsvollen Lösung der Probleme im Kakaoanbau müssen alle an der Lieferkette Beteiligten mitarbeiten. Denn nur gemeinsam werden wir etwas erreichen“, sagt Wolf Kropp-Büttner, der Vorstandsvorsitzende des Forum Nachhaltiger Kakao.
Woran erkennen Verbraucherinnen und Verbraucher dann aber, was eine nachhaltige Schokolade ist? „Wir empfehlen beim Kauf einer Schokolade oder eines kakaohaltigen Produktes auf die Angaben der Hersteller zu achten“, sagt Kropp-Büttner. Zum einen gebe es die Siegel der bekannten Nachhaltigkeitsstandards Fairtrade, Rainforest Alliance Certified und UTZ Certified. Zum anderen würden unabhängig davon viele der im Forum vertretenen Unternehmen eigene Projekte in den Anbauländern umsetzen und den Kakaobauern und -bäuerinnen damit zu besseren Möglichkeiten verhelfen. Insgesamt 116 Projekte in 32 Ländern, davon 84 Projekte in Westafrika, werden von den Forumsmitgliedern umgesetzt und erreichen 1,45 Millionen Kakaobauern und -bäuerinnen.
Damit mehr Einkommen bei den Familien ankommt und sich die Lebensbedingungen anhaltend verbessern, muss aber noch mehr getan werden. Das Forum Nachhaltiger Kakao engagiert sich im Verbund mit Partner- Initiativen auf europäischer und internationaler Ebene in der Diskussion eines existenzsichernden Einkommens und für besseren Waldschutz vor allem in Côte d‘Ivoire. Eine weitere Aufgabe sieht das Forum darin, den Dialog zwischen den Produzenten- und den Konsumentenländern voranzutreiben sowie auch den zwischen den verschiedenen Akteursgruppen im Kakaosektor: Regierungen, Industrie, Handel und Zivilgesellschaft.
Dafür ist einerseits ein starker politischer Wille gefordert. Andererseits braucht es weiterhin eine Industrie und einen Handel, die soziale und Umweltkriterien auch in ihrem wirtschaftlichen Handeln umsetzen, und zwar mit demselben Stellenwert wie den ökonomischen Kriterien. „Nur so können wir langfristig einen wirklich nachhaltigen Sektor erreichen“, sagt der Vorsitzende des Forum Nachhaltiger Kakao, Wolf Kropp-Büttner.
Leave A Comment