Anfang dieser Woche liefen Meldungen über den Ticker, dass die deutsche Energiewende immer teurer werde. Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln hatte errechnet, dass sich die Kosten der Energiewende belaufen derzeit auf 28 Mrd. Euro jährlich belaufen würden. Heute hatte nun nutzte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Uwe Beckmeyer, auf der Handelsblatt Jahrestagung „Erneuerbare Energien 2015“ die Chance einer Entgegnung.
Die Halbzeitbilanz der Energiewende falle positiv aus, betonte Staatssekretär Beckmeyer. Der Erneuerbaren-Ausbau gehe planmäßig voran. Die EEG-Umlage sei im vergangenen Jahr erstmals leicht gesunken. Und noch nie sei so viel Strom aus erneuerbaren Energien ins System integriert und direkt an der Strombörse vermarktet worden wie jetzt.
Kostenanstieg gebremst
„Der Kostenanstieg der vergangenen Jahre konnte mit der EEG-Reform gebremst werden. Klar ist, dass die Energiewende Investitionen erfordert und nicht zum Nulltarif zu bekommen ist“, unterstrich Beckmeyer. Aus seiner Sicht sollte aber nicht übersehen werden, dass auch die fossile Stromerzeugung mit Kosten verbunden ist – ob es nun um Gesundheitskosten oder Umweltschäden durch Klimagase und Feinstaub gehe oder die Kosten für die Endlagerung von Atommüll: „Diese Rechnung zahlt die Gesellschaft, also wir alle, und es sollte daher auch unser gemeinsames Ziel sein, diese Kosten deutlich zu senken“, so Staatssekretär Beckmeyer.
Weichen für die Energiewende gestellt
In seiner Rede verwies Staatssekretär Beckmeyer auf zurückliegende und kommende Aufgaben bei der Energiewende: „Wir wollen die Erneuerbaren fit für den Markt machen – und umgekehrt. Der Strommarkt muss in Zukunft größere Anteile erneuerbarer Energien aufnehmen als bisher. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) reformiert. Und deshalb stellen wir jetzt weitere Weichen: Anfang Juli haben wir das Weißbuch Strommarkt veröffentlicht, das die Basis für ein Strommarktgesetz im Herbst darstellt; wir haben mit der wettbewerblichen Förderung der erneuerbaren Energien in Deutschland begonnen und mit der Einigung vom 1. Juli wichtige Fortschritte beim Netzausbau erzielt“, betonte Beckmeyer.
An der Handelsblatt Jahrestagung „Erneuerbare Energien“ nehmen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Energiewirtschaft, Wissenschaft und Politik teil. Schwerpunktthemen sind in diesem Jahr die Weiterentwicklung des EEG, die Flexibilität des Energiesystems und die europäische Dimension der erneuerbaren Energien.
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