Die IAA Transportation ist soeben zu Ende gegangen. Sie stand ganz im Zeichen von nachhaltigen Lösungen. Elektrifizierung und Brennstoffzelle standen auf der Messe im Mittelpunkt dessen, was die Aussteller präsentiert haben. Die Verkehrsbranche und der Verkehrssektor stehen vor einer immensen Herausforderung in den kommenden Jahren.

Fakt ist, dass in der EU der Verkehr der einzige Bereich ist, in dem die Treibhausgasemissionen in den letzten drei Jahrzehnten zugenommen haben. Zwischen 1990 und 2019 stiegen sie um 33,5 Prozent.  Selbst die EU-Kommission weiss, dass es nicht einfach sein wird, die CO₂-Emissionen des Verkehrssektors deutlich zu senken, da sich das Tempo der Emissionsreduzierung verlangsamt hat. Aktuellen Prognosen zufolge werden die verkehrsbedingten Emissionen bis 2050 nur um 22 Prozent sinken und damit weit hinter den derzeitigen Zielen zurückbleiben.

Die EU-Kommission prescht voran, im Juli 2021 schlug die Europäische Kommission vor, den Grenzwert für Emissionen von Pkw und Nutzfahrzeugen ab 2025 um weitere 15 Prozent zu senken; gefolgt von einer Reduzierung um 55 Prozent für Pkw und 50 Prozent für Nutzfahrzeuge bis 2030. Bis 2035 soll in dem Bereich die vollständige Klimaneutralität verwirklicht werden. Ein ambitioniertes Ziel und da die EU und Kalifornien in den USA sozusagen die Vorreiter für weltweiten Klimaschutz sind, machen sich auch die OEMs (also die Hersteller) Gedanken, wie man diese CO2 Ziele erreichen kann. Neben dem Thema Elektromobilität und Brennstoffzelle sind Einsparungen im Benzinverbrauch ein wichtiger Ansatzpunkt. Nun ist es inzwischen nicht mehr so, dass die Hersteller dies allein machen, sondern es gibt sehr enge Kooperationen zwischen Zulieferern und Herstellern, die teilweise in Teams zusammenarbeiten.

Eine der führenden Technologieanbieter im Automotive-Bereich ist Garrett Motion,  die auf der IAA ihre Produkte präsentierten.

Verbrauchssenkungen sind für Flottenbetreiber angesichts hoher Energiekosten von entscheidender Bedeutung, denn der Kostendruck ist derzeit immens. Vor allem die Turbolösungen für leichte Nutzfahrzeuge, als auch für mittelschwere LKW und Busse sind im Programm.  Zu sehen war unter anderem ein 48-Volt-E-Turbo, der fortschrittliche E-Kompressor für Hybridfahrzeuge und der modulare Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrokompressor der neuen Generation für leichte Nutzfahrzeuge (400 Volt) und mittelschwere Lkw und Busse (800 Volt) von Garrett.

Wichtig für die Hersteller von Nutzfahrzeugen .- Die hochentwickelten E-Boosting-Produkte von Garrett ermöglichen einen effizienteren Kraftstoffverbrauch und eine Verringerung der Emissionen, so dass die Automobilhersteller die strengen Umweltauflagen ohne Leistungseinbußen erfüllen können. Effiziener Kraftstoffverbrauch bedeutet in erster Linie weniger CO2 Ausstoß.

„Die erstklassigen E-Boosting-Fähigkeiten und -Technologien von Garrett tragen dazu bei, eine neue Ära im Nutzfahrzeugbereich einzuläuten“, sagte David Degrange, Garrett Motion Vice President General Manager, Commercial Vehicles. „Garrett ist ein verlässlicher Partner, der den Automobilherstellern dabei hilft, einige der größten Herausforderungen bei der Einhaltung – und sogar Übererfüllung – aktueller und zukünftiger Emissionsvorschriften zu bewältigen und gleichzeitig die Betriebszeit der Fahrzeuge zu verlängern, ohne dass die Leistung darunter leidet. Unsere Teams arbeiten mit Dutzenden von OEMs auf der ganzen Welt an E-Boosting- und Brennstoffzellen-Kompressorprogrammen, und viele weitere sind in Planung.“

Zumindest für die Transportbranche ist Wasserstoff neben Batteriebetriebenen Trucks eine Lösung für die Zukunft. Schließlich benötigen Brennstoffzellentrucks nicht die langen Ladezeiten, die ein batteriebetriebener LKW benötigt. Und auch Lithium, was für die Batterien so wichtig ist, wird für die Brennstoffzelle nicht benötigt. Elektrische Brennstoffzellen-Kompressoren sorgen für mehr Effizienz und Leistung in Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen (FCEVs), indem sie die Wasserstoff-Brennstoffzellen-Stacks auf höhere Drücke und Durchflüsse anpassen und so den Wirkungsgrad und die Leistungsdichte deutlich verbessern, während sie gleichzeitig ein kleineres Gehäuse ermöglichen.

In Verbindung mit dem optionalen Turbinenexpander ermöglicht die neue Generation des modularen Verdichters den Automobilherstellern, die Abgasenergie am Stack-Ausgang zu nutzen und so die für den Antrieb des Brennstoffzellen-Turbokompressors erforderliche elektrische Leistung um bis zu 20 Prozent zu reduzieren. In Kombination mit einer robusten Design-for-Manufacturing-Methode erfordert die Verkleinerung des Kompressors im Vergleich zur Vorgängergeneration einen geringeren Einsatz von Rohstoffen, was zu einer Senkung der Komponentenkosten um etwa 33 Prozent führt.

Garrett Motion ist ein amerikanisches Unternehmen, das sich hauptsächlich mit der Konstruktion, Entwicklung und Herstellung von Turboladern und damit verbundenen Aufladesystemen für Fahrzeuge – von kleinen Personenkraftwagen bis hin zu großen Lastkraftwagen sowie Industrie- und Baumaschinen – beschäftigt. Inzwischen werden aber auch Lösungen im Bereich von Sicherheit, insbesondere von Cybersecurity angeboten.