Dem Verfahren um einen der größten Umweltskandale Deutschlands droht eine erhebliche Verzögerung. Seit Mai 2012 wird vor dem Landgericht Dortmund gegen Verantwortliche der Firma Envio Recycling verhandelt.
Sie sind angeklagt, die Gesundheit von Mitarbeitern vorsätzlich und aus Profitgier ruiniert zu haben. Das Unternehmen hat die Vorwürfe stets bestritten. Bei Envio wurde PCB-haltiger Schrott entsorgt, ohne sich an Umwelt- und Arbeitsschutzvorschriften zu halten. PCB ist ein krebserregendes Nervengift.
Der Spiegel berichtet in einer Vorabmeldung am Wochenende, dass Nebenklagevertreter Reinhard Birkenstock massive Vorwürfe gegen den vom Gericht bestellten Gutachter erhebe und einen Befangenheitsantrag gestellt habe: „Er bewertet Untersuchungsergebnisse, ohne sie zu kennen.“ Zudem gebe der Gutachter eine wissenschaftliche Studie nachweislich falsch wieder. In den kommenden Wochen will das Gericht über den Befangenheitsantrag entscheiden. Gibt es ihm statt, muss die medizinische Beweisaufnahme neu aufgerollt werden
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