Nur wenige Kilometer von der ostafrikanischen Küste entfernt, versteckt im türkisblauen Wasser des Indischen Ozeans, liegt Sansibar, eine Inselgruppe, die mit ihrer faszinierenden Geschichte und kulturellen Vielfalt bezaubert. Als einstiges Zentrum des Gewürzhandels und der Sklaverei bietet Sansibar eine einzigartige Mischung aus afrikanischen und orientalischen Einflüssen, die sich in der Architektur, Kultur und im täglichen Leben widerspiegeln.
Geographische Lage und historischer Hintergrund
Sansibar besteht aus mehreren Inseln, wobei Unguja und Pemba die größten sind. Ihre strategische Lage machte sie zu einem wichtigen Handelsposten zwischen dem afrikanischen Kontinent und der arabischen Halbinsel. Über die Jahrhunderte hinweg wurde Sansibar von verschiedenen Mächten dominiert, darunter Portugiesen, Araber und später Europäer, was die kulturelle Landschaft der Insel nachhaltig prägte.
Die Ära der Sultane von Oman
Im 19. Jahrhundert etablierten die Sultane von Oman Sansibar als ihren Hauptsitz. Sie erbauten prächtige Paläste und förderten den Handel mit Gewürzen und Elfenbein. Der Einfluss der omanischen Architektur ist noch heute in Stone Town sichtbar, einem Labyrinth aus engen Gassen, über denen kunstvoll geschnitzte Holzbalkone und schwere Türen in arabischem Design thronen. Der Palast des Sultans und das Haus der Wunder sind Zeugen dieser glanzvollen Epoche und zählen zu den Hauptattraktionen der Stadt.
Deutsche und britische Kolonialzeit
Ende des 19. Jahrhunderts kam Sansibar unter kurze deutsche Kontrolle, bevor es Teil des britischen Empire wurde. Diese europäischen Einflüsse mischten sich mit den afrikanischen und arabischen, was die Insel kulturell noch reicher machte. Die koloniale Vergangenheit ist insbesondere in den gut erhaltenen Gebäuden der Altstadt und den ehemaligen deutschen Bauten sichtbar.
Der Sklavenhandel
Ein dunkles Kapitel in der Geschichte Sansibars ist der Sklavenhandel, der hier sein Zentrum hatte. Der alte Sklavenmarkt, heute ein Museum, bietet eine bewegende Einsicht in die Leiden der Sklaven, die von hier aus in alle Welt verschifft wurden. Es ist ein Ort der Reflexion und des Gedenkens, der die Besucher tief berührt.
Gewürzinsel und ökologische Wunder
Sansibar wird oft als die „Gewürzinsel“ bezeichnet, eine Anspielung auf die üppigen Gewürzplantagen, die die Insel bedecken. Auf geführten Touren erfahren Besucher alles über den Anbau und die Ernte von Gewürzen wie Nelken, Muskat, Zimt und Pfeffer:
- Tangawizi Spice Farm: Diese Farm bietet eine umfassende Tour, bei der Besucher die Gewürze nicht nur sehen und riechen, sondern auch schmecken können.
- Zanzibar Spice and Heritage Centre: Hier können Sie mehr über die traditionellen Anbaumethoden erfahren und sogar an Kochkursen teilnehmen.
Blue Safaris – Ein unvergessliches Erlebnis
Blue Safaris sind eine hervorragende Möglichkeit, die marine Vielfalt Sansibars zu erkunden. Diese Ausflüge führen zu abgelegenen Sandbänken, kleinen Inseln und Korallenriffen, die zum Schnorcheln und Tauchen einladen:
- Menai Bay Conservation Area: Diese geschützte Region ist bekannt für ihre reiche Meeresvielfalt, einschließlich Delfinen, die man häufig beim Schwimmen beobachten kann.
- Mnemba Atoll: Ein privates Atoll, das für seine kristallklaren Gewässer und hervorragenden Tauchplätze bekannt ist. Hier können Sie die farbenfrohe Unterwasserwelt von Sansibar in vollen Zügen genießen.
Die besten Orte für Sonnenuntergänge
Einer der magischsten Momente auf Sansibar ist zweifellos der Sonnenuntergang. Besonders spektakulär sind die Sonnenuntergänge an der Nordküste der Insel:
- Nungwi Beach: Hier können Sie sehen, wie die Sonne in einer Explosion aus Farben ins Meer taucht. Nungwi bietet auch eine Auswahl an Strandbars, von denen aus Sie den Ausblick genießen können.
- Kendwa Beach: Etwas südlich von Nungwi gelegen, ist dieser Strand bekannt für seine ruhigeren Gewässer und die spektakulären Sonnenuntergänge, ideal für romantische Abende.
Geheimtipps für Stone Town
Stone Town, das Herzstück von Sansibars reicher Geschichte, ist voller versteckter Schätze:
- Das Dach des Emerson on Hurumzi: Von hier aus haben Sie einen fantastischen Blick über die Stadt und das Meer, besonders während des Sonnenuntergangs.
- Freddie Mercury Museum: Besuchen Sie das Geburtshaus von Freddie Mercury, das in ein kleines Museum umgewandelt wurde, eine Hommage an den berühmten Sänger, der in Stone Town geboren wurde.
- Jaws Corner: Ein lokaler Treffpunkt im Herzen von Stone Town, wo Einheimische zusammenkommen, um Kaffee zu trinken und zu plaudern – ideal, um das authentische Leben der Stadt zu erleben.
Anreise und beste Reisezeit
Die Anreise aus Deutschland erfolgt meist über Zwischenstopps in Städten wie Dar es Salaam oder Nairobi, mit anschließenden Inlandsflügen oder Fährüberfahrten nach Sansibar. Ideal sind die Monate von Juni bis Oktober sowie von Dezember bis Februar, wenn das Wetter am besten ist, um sowohl die natürlichen als auch kulturellen Highlights der Insel zu genießen.
Sansibar bleibt ein unwiderstehliches Reiseziel, das seine Besucher mit einer Kombination aus historischem Reichtum, kultureller Vielfalt und natürlicher Schönheit verzaubert. Es bietet eine perfekte Mischung aus Entspannung und Abenteuer, ideal für jeden, der das authentische Afrika in einem tropischen Paradies erleben möchte.
[…] Mehr zu Sansibar gibt es hier […]